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Der Mehrwert der Anbieter-Due-Diligence
Dass eine gute Vorbereitung in einem Verkaufsprozess wichtig ist, dürfte keine Überraschung sein. Aber was ist eine gute Vorbereitung, und wann beginnt man mit der Vorbereitung eines Verkaufsprozesses? Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, die auch davon abhängen, wann man den Verkaufsprozess beginnen will.
Kurz vor Beginn eines Verkaufsprozesses ist es zunehmend üblich, eine so genannte Vendor Due-Diligence (VDD") durchzuführen.
Die VDD ähnelt der Due-Diligence-Prüfung, die später im Verkaufsprozess ansteht, wird aber in diesem Fall genau vom Verkäufer initiiert. Typischerweise wird eine VDD zu einem oder mehreren geschäftlichen Aspekten wie Finanzen, Steuern und Recht durchgeführt. In diesem Artikel werden die oben genannten verschiedenen VDD-Bereiche sowie der Mehrwert einer VDD für einen verkaufenden Anteilseigner näher erläutert.
Finanzen
Ein finanzielles VDD konzentriert sich auf die historischen Finanzdaten des Unternehmens, wobei unter anderem die Entwicklungen auf Kunden- und Lieferantenebene, Preisentwicklungen, saisonale Effekte und (Betriebskapital-)Investitionen im Detail betrachtet werden.
Die Ergebnisse werden teilweise bestätigen, was die DGA bereits vermutet hat, aber es wird auch Analysen geben, die ein anderes Licht auf z.B. Preis- und Margentrends oder die Abhängigkeit von bestimmten Kunden oder Lieferanten werfen.
Steuer
Das steuerliche VDD, das oft in Kombination mit einem finanziellen VDD gewählt wird, konzentriert sich insbesondere auf die Einhaltung der Steuervorschriften im Unternehmen: Werden die Lohnsteuern rechtzeitig gezahlt, wird die Mehrwertsteuer rechtzeitig abgeführt usw. Wenn ein Unternehmen (häufig) von Steuerregelungen und Subventionen wie z. B. der Innovationsbox oder der WBSO Gebrauch macht, kann es wichtig sein, deren Auswirkungen zu klären. Dies gilt insbesondere in Verbindung mit einer möglichen Übernahme, die sich möglicherweise auf den Anspruch des Unternehmens auf solche Steuerregelungen und Subventionen auswirken könnte.
Rechtliches
Ein rechtliches VDD ist in erster Linie ein Teil der Vorbereitung, in dem noch Dinge zugunsten des Verkaufsprozesses geregelt oder angepasst werden können.
Dazu gehören zum Beispiel die vertraglichen Beziehungen zu wichtigen Kunden und Lieferanten, die Frage, ob die Mitarbeiter in der richtigen Rentenversicherung abgesichert sind, aber auch Fragen wie die nach dem Eigentum an maßgeschneiderter Software: Gehört sie dem Entwickler oder dem Unternehmen? Oft kommen auch Fragen ans Licht, die sich nicht ohne weiteres vor dem Verkaufsprozess klären lassen. Die Tatsache jedoch, dass diese Fragen lange vor dem Verkaufsprozess an die Oberfläche gekommen sind, gibt dem M&A-Berater den Spielraum, eine Strategy zu entwickeln, wie er sie potenziellen Käufern zu gegebener Zeit vermitteln kann.
Wie hilft der VDD dem verkaufenden Aktionär?
Die aus den verschiedenen VDDs gewonnenen Erkenntnisse verbessern das Verständnis für das Unternehmen erheblich.
Indem man frühzeitig im Verkaufsprozess weitere Einblicke in die finanziellen, steuerlichen und rechtlichen Belange erhält, können potenzielle Risiken und Schwachstellen rechtzeitig beseitigt oder einem potenziellen Käufer strategisch präsentiert werden, was die Gesamtattraktivität des Unternehmens erhöht. Darüber hinaus verleiht die Möglichkeit, VDDs vor der Abgabe eines Angebots mit ausgewählten Parteien zu teilen, dem endgültigen Angebot mehr Gewicht.
Die VDD bietet somit mehr Sicherheit und weniger Verhandlungsspielraum während der Due Diligence. Gleichzeitig gibt die Kenntnis der bereits durchgeführten VDD potenziellen Käufern mehr Sicherheit bei der Abgabe eines Angebots. Die Möglichkeit, ein Angebot auf der Grundlage extern validierter Zahlen abzugeben, kann ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung eines potenziellen Käufers sein, ob er ein Angebot abgibt oder nicht, insbesondere wenn es sich bei den potenziellen Käufern um große strategische Parteien oder internationale Private-Equity-Gesellschaften handelt.
Dieser Wissensartikel wurde auf der Brookz-Website veröffentlicht.
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LeviSchuurman
Berater Corporate Finance
Ronald van Rijn
Managing Partner JBR