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Die Professionalisierung von Family Offices

Family Offices sind zunehmend auf dem Übernahmemarkt aktiv. Sie stufen sich aufgrund ihres langfristigen Anlagehorizonts häufiger als potenzielle Käufer ein.

Alexander, Rogier und Boudewijn haben das Material über Family Offices aufgeschrieben und geben ihr Wissen gerne an Sie weiter.

Autor: Alexander Beyleveldt
  • Senior Consultant Corporate Finance
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Single Family Office, Multi-Family Office oder virtuelles Family Office

Family Offices haben folgende Aufgaben: Entlastung und Beratung der Familie in verschiedenen Bereichen wie Vermögensverwaltung, Recht und Finanzen. Die Form eines Family Office hängt von der Höhe des Vermögens der Familie und ihren kurz- und langfristigen Bedürfnissen ab. Ein Single Family Office vertritt die Interessen einer einzigen Familie und bietet Individualität, Privatsphäre und Unabhängigkeit. Ein Single Family Office ist jedoch aufgrund der Kosten für Personal, Büro, IKT und sonstige Unterstützung oft kostspielig. Der größte Kostenfaktor ist dabei das Personal. Um diese Kosten zu senken, entscheiden sich viele Familien dafür, sich einem Multi-Family Office anzuschließen. Multi-Family Offices bieten Dienstleistungen für mehrere Familien an. Sie werden in der Regel von Fachleuten gegründet, die auf die Nachfrage nach einem Mittelweg zwischen Single Family Office und Vermögensverwaltern oder Banken reagieren. Immer mehr Banken haben inzwischen eigene Abteilungen für (Multi) Family Offices. Eine Bank bietet Skaleneffekte durch ein breiteres Dienstleistungsangebot, was jedoch häufig auf Kosten der Individualität geht. In einem Virtual Family Office arbeiten alle professionellen (externen) Berater einer Familie unter der Leitung eines Koordinators zusammen, aber es gibt kein physisches Büro, daher "Virtual". Ein virtuelles Family Office ist individuell gestaltbar und verursacht nur dann Kosten, wenn die Dienste in Anspruch genommen werden, andererseits ist die Verfügbarkeit von Beratern ungewiss.

 

Geschichten aus der Praxis

Wir befragen einige beauftragte Single Family Offices zu ihrer (bewussten) Entscheidung für diese Form der Tätigkeit und zu den Vor- und Nachteilen, die sie erfahren. Dies zeigt, dass die Familien gerne selbst die Kontrolle behalten und dass die individuelle Anpassung der Schlüssel ist. In der Regel investieren sie in Segmente, die dem Ursprung des Familienvermögens nahe stehen. Eine Single-Family-Office-Familie sagt, dass ihr wachsendes Portfolio eine Professionalisierung des Teams und verschiedene Fachkenntnisse erfordert, um in andere Segmente zu diversifizieren. Dies ist in der Praxis schwierig: "Es ist nicht nur schwierig, gutes Personal zu finden, sondern auch mit hohen Kosten verbunden. Deshalb greifen wir jetzt verstärkt auf externe Berater zurück, um flexibel zu bleiben.

Was sind die Vorteile von Family Offices als Investor? Sie konzentrieren sich auf langfristige Investitionen. Infolgedessen liegt der Schwerpunkt stärker auf der Partnerschaft zwischen dem Unternehmen und dem Investor, und es ist wichtig, dass die Vorstellungen beider Seiten übereinstimmen. Insbesondere sehen wir ein wachsendes Interesse an Family Offices als Investoren bei Familienunternehmen, die verkaufen oder Investitionen anziehen wollen. Einer unserer Kunden erläuterte dies folgendermaßen: "Die Hands-on-Mentalität, der Unternehmergeist und das Engagement der Familie hinter den Family Offices, mit denen wir gesprochen haben, haben uns sehr angesprochen. Wir sehen, dass sie die Geschichte unseres Unternehmens zu schätzen wissen und dass es wichtig ist, sie zu erhalten.

 

Herausforderungen

Bei der Zusammenarbeit mit Family Offices müssen die Unternehmer einige Überlegungen anstellen. Zum Beispiel haben sie oft ein starkes Ideal, von dem es schwierig ist, abzuweichen. Dies kann zu Meinungsverschiedenheiten über die Politik nach einer Übernahme führen. Darüber hinaus konzentrieren sich Family Offices oft auf Investitionen in bekannte Segmente, in denen sie ihr eigenes Kapital aufgebaut haben, was Investitionen in Nischenmärkte weniger attraktiv macht.

 

Zeitplan und Professionalisierung

Family Offices glauben in der Regel, dass sie schnell handeln können, aber in der Praxis ist dies manchmal enttäuschend. Externe "Spezialisten" werden oft (zu) spät hinzugezogen. Aus Bequemlichkeit fällt die Wahl schnell auf den Syndikusanwalt für den Entwurf des Kaufvertrags und den Wirtschaftsprüfer für die Due-Diligence-Prüfung. Der Grund dafür ist in der Regel: Kostenersparnis und der Gedanke, selbst über ausreichende Kenntnisse zu verfügen. Leider führt dies manchmal zu verpassten Chancen und erhöhten Risiken bei Investitionen. Wir empfehlen, immer einen (M&A-)Spezialisten mit den richtigen Branchenkenntnissen hinzuzuziehen. Erfreulicherweise ist bei Family Offices ein deutlicher Trend zur Professionalisierung zu beobachten.

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Rogier Tigchelaar
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